Ein grüner Fleck Erde, ein Fluß, der dran grenzt
und wie flüssiges Silber durch Schilfgräser blinkt
in der Sonne, die hoch von dem Berg herab glänzt,
ein winziges Tal, das in Strahlen versinkt.
Ein junger Soldat liegt im Gras ausgestreckt,
und gelbe Narzissen umwachsen ihn dicht,
er schläft, den Mund offen, den Kopf unbedeckt,
und ein Sonnenstrahl fällt auf sein blasses Gesicht.
Ein Windzug streift kalt durch die Gräser und wiegt
die raschelnden Blumen, in denen er liegt,
er lächelt im Schlaf wie ein kränkliches Kind.
Doch die Brust hebt sich nicht, seine Hand liegt darauf,
und die zwei roten Schusswunden fallen kaum auf,
die Finger verdecken das Blut, das rinnt…
frz. Originaltext: Arthur Rimbaud, 1870, “Le dormeur du val”
Übertragung und Musik: Chris Lauffs