Ich hätt‘ ihn beinah‘ nicht gesehen,
er stand da mitten im Gewühl.
Ich kam grad an und wartete auf “Grün”,
hatte nichts vor, hatte kein Ziel.
Er stand da an der Straßenecke
und spielte auf dem Saxophon,
ganz freie unbekannte Stücke,
hoch überm Lärm schwebte ihr Ton.
Achtlos ging man an ihm vorüber,
der Hut am Boden kaum gefüllt,
er war nur jemand ohne Namen,
hatte nie im Fernsehen gespielt.
Doch ich hör heut noch wie er spielt:
die Augen zu, der Welt entrückt,
die Melodien improvisiert,
so viel mit Stil, so viel Gefühl, in warmen Tönen ausgedrückt.
Nun bin ich selber auch ein Sänger,
kann ab und zu auf Bühnen steh’n,
und manchmal kommen auch paar Gäste,
um meinen Auftritt anzuseh’n.
Musik begleitet mich schon lange,
ein Instrument ist mir vertraut,
doch auf die Straße mich zu stellen,
das hab ich mich noch nie getraut.
Jetzt stellte ich mir vor, wie’s wär’,
ich säng’ in einer eig’nen Band,
und darin würd’ er Solo spielen,
den Sound, den jeder gleich erkennt.
Ja,ich hör heut noch wie er spielt:
die Augen zu, der Welt entrückt,
die Melodien improvisiert,
so viel mit Stil, so viel Gefühl, in warmen Tönen ausgedrückt.
Das Instrument in seiner Hand,
vorsichtig packte er es ein.
ich stand dabei und sah, wie er verschwand,
kann Straße große Bühne sein?